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Prinzen­brunnen

von Richard Gruber

Ein Brunnen für das Prinzenviertel,  der natürlich der Prinzenbrunnen heißen muss.

Kaum eine schönere Verwandlungsgeschichte gibt es in der Literatur, als die Geschichte vom äußerlich Hässlichen, das sich durch Überwindung von Angst und einen erlösenden Kuss in etwas Schönes verwandelt. Der Frosch der zum Prinz wird, ist dabei das Paradebeispiel und da die Verwandlung des Frosches an einem Brunnen stattfindet, entstand die Idee den Bewohnern des Prinzenviertels einen Prinzenbrunnen zu widmen. Gewidmet ist er auch posthum den namengebenden Prinzen des Prinzenviertels, selbst wenn von ihnen eine froschige Existenz nur zum Teil und da auch nur im übertragenen Sinn überliefert ist.

Berührungsängste im geistigen und körperlichen Sinn erschweren den Umgang mit Menschen. Die Überwindung derselben und das sich Annähern an andere Menschen lässt einen oft erkennen, wie überflüssig eine Angst war und wie sich Menschen verwandeln können, wenn sie die Zuneigung des anderen spüren.

Der Prinzenbrunnen zeigt den Augenblick, in dem sich der Frosch durch den Kuss der Prinzessin wieder zurück in den Prinzen verwandelt.
Die beiden Figuren und die Steinbecken sind zeitgenössisch gestaltet, wiewohl die Darstellungsform auch aus einer Zeit stammen könnte, in der das Prinzenviertel erbaut wurde, also Erinnerung und Gegenwart zugleich. Der Brunnen soll in seiner Lage ein erfrischendes Moment unter den Platanen sein und regt zum Betrachten, Sitzen und Kinder und Erwachsene zum Spielen mit dem Wasser an.

Das Wasser läuft aus dem Wasserspender zuerst in das höchste Becken, von dort läuft es in das Figurenbecken, umrundet die Figuren und gelangt von da in das lange Becken auf eine Wasserscheide, die das Wasser links oder rechts auf verschiedenen Wegen zum Abfluss gelangen lässt. Gerade im unteren Becken ist ein spielerischer Umgang möglich, durch Verstöpseln oder Zuhalten der einzelnen becken-verbindenden Löcher lassen sich Umleitungen, Überflutungen und erhöhte Wasserkraft für das Wasserrad spielerisch herstellen.

Die Brunnenbecken bestehen aus Bayerwald Granit, alles vorkommende Metall ist Bronze, Messing oder Edelstahl, also auf jeden Fall witterungsbeständig.
(Texte: Künstler Richard Gruber)